Leidenschaft und purer Genuss HALLEIN/GRÖDIG – Einen wertvollen Caviar einmal selbst produzieren und viel über die Zucht der Störs zu erfahren, ermöglichte kürzlich Walter Grüll in Grödig Mitgliedern des Lions-Club Hallein. „Die Liebe zum Produkt, die Freude am Tun und der Respekt vor den Tieren ist mir immens wichtig“, so der Fischspezialist, der sich vor allem mit der Zucht von Störs und der Caviar-Gewinnung einen internationalen Namen gemacht hat. Walter Grüll lässt jedem Stör die Zeit, die ihm die Natur abverlangt und so dauert es 16 Jahre, bis man einem Tier den Caviar entnehmen kann. Besonders bemerkenswert ist es, dass alle Teile verarbeitet werden. Das Fleisch genießt man frisch oder geräuchert, die Haut wird zu Störleder verarbeitet, Knorpel kommen in die Suppe oder werden für die Homöopathie verwendet. Es gibt 27 Störarten, ein Fisch kann bis zu 100 kg schwer werden. Ein Kilogramm des schwarzen Caviars kostet rund 1.400 Euro, der weiße Caviar von einem Albino sogar 15.000 Euro und mehr. In Grödig wird der Caviar nach Bedarf ausschließlich frisch und in Handarbeit produziert. Walter Grüll bezeichnet sich selbst als Spinner und Visionär, der immer wieder neue Wege, abseits des Mainstreams, geht. Laufend werden in seinem Betrieb neue Produkte „erfunden“. Es gibt unter anderem auch „Caviar-Pralinen“ in sieben Geschmacksrichtungen, „Lachsfurter“ und derzeit wird an einem Thunfisch-Saftschinken gearbeitet. Im Fischgeschäft an der Grödiger Ortseinfahrt wird eine große Palette an Fischen, Muscheln, Austern und selbst kreierte Würzmittel angeboten und man kann im gemütlichen Stüberl die Köstlichkeiten auch gleich verkosten. „Wir produzieren Erlebnismittel“, bringt es Walter Grüll auf den Punkt und freut sich, dass bei Blindverkostungen der Grüll-Caviar weltweit immer auf Platz eins aufscheint. Außerdem spendete der Fischspezialist 1500 Euro an den Lions-Club für ein soziales Projekt im Tennengau. JOSEF WIND