Die Geschichte der Halleiner Papierfabrik Die Geschichte der Halleiner Papier- und Zellstofffabrik ist auch eng mit der Stadtgeschichte verbunden und die „Zelosler“, wie die Beschäftigten genannt wurden, trugen maßgeblich zur Aufwärtsentwicklung der Stadt bei. Um die bewegte 128-jährige Geschichte für die Nachwelt zu erhalten, wurde in einer alten Werkshalle am Firmengelände unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wolfgang Wintersteller eine interessante Ausstellung installiert. Es gibt eine große Auswahl an Bildern, Plänen, alten Aufzeichnungen und historischen Gegenständen. Außerdem wird die Herstellungskette vom Holz bis zur Textilbluse eindrucksvoll dargestellt. Ein Besuch dieser geschichtsträchtigen Ausstellung ist zu gewissen Zeiten möglich. Kürzlich konnten Mitglieder des Lions-Club Hallein unter der Führung von Wolfgang Wintersteller in die Geschichte der Papierfabrik eintauchen und waren äußerst beeindruckt. Im Jahr 1890 begann die bewegte Geschichte, als der Wiener Erfinder Dr. Carl Kellner und sein Partner, der englische Industrielle Capt. Edward Partington die damalige k. u. k. Monarchie auf der Suche nach einem perfekten Standort zur Errichtung einer Zellulosefabrik bereisten, in Hallein fündig wurden und ein Werk bauten, das zur „The Kellner Partington Paper Pulp Company Limitid“ in Manchester gehörte. Mehrmals wechselten die Besitzer, es gab zahlreiche Höhen und Tiefen und die Firma war allgegenwärtig. Man denke nur an die „weiße“ und „rote“ Villa, die typischen Wohnhäuser am Firmengelände und die roten Backsteinhäuser. Ein Großteil der Halleiner Bevölkerung hatte nach dem Krieg in irgendeiner Weise mit der Zellstoff- und Papierfabrik zu tun. Familienmitglieder arbeiteten im Betrieb, Bauern lieferten Holz, Handwerker waren mit Erneuerungs- und Servicearbeiten beschäftigt. Die „Zellulose“ war der größte Arbeitgeber im Lande. Die Papierproduktion ist seit 2009 Geschichte, nun wird sehr erfolgreich Textilzellstoff produziert und als zweites Standbein wird Öko-Strom und Fernwärme sowie Bio-Gas produziert und ins Netz eingespeist. Im Bild Lions Past-Präsident Sebastian Rettenbacher (rechts) und Prof. Wolfgang Wintersteller. Bild: J. Wind